Tipps für interessierte Baumbesitzer
Praxistipps für Streuobstwiesenbesitzer... und solche die es werden wollen
Für den Erhalt der Streuobstwiesen ist es wichtig, die vorhandenen Bestände zu pflegen und natürlich auch nachzupflanzen bzw. neue hochstämmige Obstwiesen anzulegen. Hierfür gibt es zudem verschiedene Fördermöglichkeiten wie
- das Kulturlandschaftsprogramm
- oder die Gehölzaktion.
Jedes Jahr im Herbst nimmt die Biologische Station ungespritzte Äpfel und Birnen von Streuobstwiesen an und zahlt (als Aufpreisvermarktung) dafür ein entsprechendes Entgelt (wahlweise Streuobstsaft), um einen Anreiz für den Erhalt der Obstbäume zu geben. Aus dem Obst wird der naturtrübe Streuobstwiesen-Apfelsaft und -birnensaft hergestellt und an verschiedenen Stellen in der Städteregion verkauft. Der Gewinn fließt direkt in die Erhaltungsmaßnahmen der Hochstammwiesen ein. Zugleich wird nicht nur ein regional erzeugtes und umweltschonendes, sondern auch ein qualitativ hochwertiges, geschmacklich ausgezeichnetes Produkt hergestellt.
Mit dem Kauf von Streuobstwiesenprodukten können Sie aktiv zum Erhalt dieses wertvollen Lebensraumes beitragen.
Hier unsere Empfehlungsliste für Gehölze und Baumschulen die diese führen:
Handbuch "Lokale Obstsorten" bei uns erhältlich
Das Handbuch der lokalen Obstsorten ist bei der Station gegen eine Schutzgebühr von 7 Euro erhältlich.
Gegen eine Schutzgebühr von 7,00€ (die zum Erhalt der Streuobstwiesen dient) können Sie bei uns das vom LVR-Netzwerk in Kooperation mit den Biologischen Stationen erstellte Nachschlagewerk zu heimischen Obstsorten erwerben. Dieses einmalige Handbuch beschreibt 100 lokale Obstsorten auf 256 Seiten, inklusive Reifezeit und Verwendung des Obstes, sowie die Ansprüche des Baumes und den historischen Hintergrund zu den jeweiligen Obstsorten. Beschrieben werden Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Pfirsiche. Gerne können Sie sich bei Interesse an uns wenden.
Obstbaumschnitt und -pflanzung
Obstbäume sind Kulturpflanzen, die vor allem in den ersten 8-10 Jahren jährliche Pflege mit einem Pflanzschnitt und darauf folgend Erziehungsschnitten brauchen. Nur so können sie ein stabiles Traggerüst ausbilden, dass die notwendige Grundlage für gesunde Obstbäume mit hoher Lebenserwartung und reichen Erträgen ist. Nach diesem Zeitraum reicht es, im Abstand von mehreren Jahren je nach Bedarf zu schneiden und das Traggerüst entsprechend zu korrigieren.
Durch eine gute Pflege können die Bäume bis zu 100 Jahre alt werden und dabei gute Erträge bringen. Zudem sind gerade die älteren, z.T. höhlenreichen Bäume besonders wertvoll für die heimische Tier- und Pflanzenwelt und bereichern die Landschaft mit ihrer stattlichen knorrigen Gestalt.
Den Baumschnitt können Sie in Kursen bei uns oder anderen Einrichtungen (z.B. VHS) erlernen. Eine Orientierung bieten Ihnen außerdem die Zusammenfassungen mit Hinweisen zum Schnitt, Werkzeug, Verbissschutz etc.
Wichtig bei der Anlage von Streuobstwiesen ist die Verwendung von hochwertigem Pflanzmaterial mit an die Region und den Pflanzort angepassten Baumsorten, die außerdem widerstandsfähig gegen Krankheiten sind und gute Erträge bringen. Da es nicht so leicht ist, Baumschulen zu finden, die hochstämmige Obstbäume mit den entsprechenden Sorten verkaufen, haben wir Ihnen eine - keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebende - Liste von uns bekannten Baumschulen zusammengestellt.
Obst in Hülle und Fülle - was tun?
Die Obstbäume liefern in guten Jahren soviel Obst, dass manchmal die Ideen ausgehen, wie man die Mengen verwerten kann. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, einige davon haben wir für Sie zusammengestellt.
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Saftherstellung: Das Obst kann man in einem Entsafter pressen und erhält dann köstlichen Frischsaft. Wenn Sie diesen Saft länger haltbar machen möchten, sollte er für 5-10 Minuten bei ca. 80-85°C erhitzt werden und anschließend in gut gespülte Flaschen möglichst hoch gefüllt werden, damit sich ein Vakuum bildet. Der Saft ist dann ca. ein Jahr haltbar.
Die Biologische Station bietet Ihnen im Herbst mit der mobilen Saftpresse die Möglichkeit, Ihr Obst pressen zu lassen und dann den eigenen Saft mit zu nehmen.
- Obsttausch/Obstverkauf:
Im Herbst organisiert die Biologische Station die Annahme von ungespritzten Äpfeln und Birnen, vorzugsweise von Streuobstwiesen. Sie können uns Ihre Äpfel und Birnen bringen und erhalten von uns wahlweise ein entsprechendes Entgeld oder heimischen Streuobstwiesensaft. - Marmelade, Apfelmus, Fruchtweine, Likör, Essig etc.:
Aus der großen Palette von Obstsorten kann man vielerlei zubereiten. Neben den allseits bekannten und beliebten Kuchen und Kompotten kann man z.B. eigenen Essig, Apfelwein, Fruchtwein, Liköre usw. herstellen. Der Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt. Schicken Sie uns Ihr Lieblingsrezept, wir stellen es gerne ins Netz.