Das Landschaftsverband Rheinland-Projekt

"Außerschulisches Lernen in der Kulturlandschaft am Beispiel der Streuobstwiesen"

Das vom Landschaftsverband Rheinland geförderte Projekt fand im Zeitraum November 2007 bis Dezember 2008 als Kooperation zwischen der Biologischen Station im Aachener Land und der Probst-Grüber-Schule in Stolberg statt. Teilgenommen haben ca. 20 Schülerinnen und Schüler (i.d.R. aus der 9. und 10. Klasse).

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Biologische Station im Aachener Land setzte gemeinsam mit der Probst-Grüber-Schule (Projektschule für Berufsorientierung, Stolberg) dieses Projekt zum Schutz und Erhalt der Streuobstwiesen um. Ziel war einerseits der Erhalt eines bedeutsamen Bestandteils unserer Kulturlandschaft und andererseits die Vermittlung von Kenntnissen über die Biologie von Pflanzen- und Tierarten dieses Kulturlandschaftselements, über alte und neue Obstsorten, über Theorie und Praxis der Obstbaumpflege, über die Verwendung der Ernteerträge und über den Nutzen weiterer Obstwiesenprodukte.

Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden

  1. Kartierung einer 3,7 ha großen Wiese hinsichtlich Pflegezustand, Baumarten und –alter, Nutzung, ökologischer Strukturen im Bestand, Pflege und Schutzbedarf. Bewertung der landschaftspflegerischen und kulturhistorischen Bedeutung. Umsetzung durch Schüler unter Anleitung von Fachkräften.
  2. Nachpflanzung von 21 hochstämmigen Obstbäumen alter regionaler Sorten mit Schülern.
  3. Pflege der jungen und alten Obstbäume mit Schülern.
  4. Gründung einer Schülerfirma zur Herstellung und Vermarktung von Streuobstwiesenprodukten.
  5. Herstellung und Anbringung von Nisthilfen mit Schülern.
  6. Ernte- und Folgearbeiten mit Schülern.
  7. Herstellung und Vermarktung verschiedener Streuobstprodukte (z.B. Saft, Gelee) mit Schülern.

Resümee:

Im Laufe des 14-monatigen Projektphase (Fortsetzung ist in Planung) wurden alle Belange rund um die Streuobstwiese angesprochen. Neben dem theoretischen Hintergrundwissen (z.B. Ökologie der Obstwiese, Sortenauswahl, Veredelung) lag der Schwerpunkt bei den praktischen Tätigkeiten, wie Baumpflanzung, Baumschnitt, Ernte und Vermarktung. Hierfür eignete sich die Obstwiese in Stolberg-Büsbach, die die Schule in Patenschaft übernommen hat, sehr gut. Die Jugendlichen konnten erfahren, wie sich in relativ kurzer Zeit eine ungenutzte und ungepflegte Obstwiese in einen aus ökologischer und ökonomischer Sicht wieder attraktiven Lebensraum verwandelt hat. Die meisten Beteiligten waren mit großem Eifer dabei, nicht zuletzt weil sie dank der intensiven fachlichen Begleitung schnell Fortschritte bei den verschiedenen Tätigkeiten machten. Begleitet werden alle Maßnahmen durch eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, um auch andere Interessierte für dieses Projekt des außerschulischen Lernens zu erreichen.